Wie motiviere ich zum gesundheitsförderlichen Verhalten? Die meisten therapeutischen Verfahren zeigen dann eine gute Wirksamkeit, wenn die Patient*innen aktiv mitarbeiten. Die motivierende Gesprächsführung dient dazu, Menschen darin zu unterstützen, sich für eine Verhaltensänderung zu entscheiden und diese dann erfolgreich umzusetzen.
Zunächst für die Behandlung Alkoholabhängiger entwickelt, wurde Motivational Interviewing in der Anwendung zunehmend erweitert und in seiner positiven Wirksamkeit in allen Bereichen nachgewiesen, in welchen die aktive Veränderungsbereitschaft des Behandelten erfordert wird, z. B.:
Psychotherapie (Essstörungen, Exposition)
Soziale Arbeit (Bewährungshilfe, Strafvollzug, etc.)
Verhaltensmedizin (Diabetes, Adipositas, Medikamenteneinnahme)
Zahnmedizin (Dentalhygiene, etc.).
Im Rahmen der Psychotherapie und jetzt auch in der medizinischen Grundversorgung stellt sich MI inzwischen als moderne und äußerst wirksame Methode der Gesprächsführung dar.
Ziel
In dem dreitägigen Seminar werden die grundlegenden Prinzipien und Techniken des MI dargestellt und anhand von Praxisbeispielen eingeübt.
Der/die Therapeut*in erkennt Vorbehalte und Widerstände des Gegenübers an, verzichtet auf Belehrungen und Vorhaltungen und initiiert das Nachdenken über Veränderung. Das Gespräch wird dahin gehend geführt, dass der /die Patient*in von sich aus den Wunsch nach Veränderung und mögliche Wege formuliert.
Inhalte:
1. Einführung in die motivierende Gesprächsführung
2. Ein Gespräch eröffnen, ein Thema zur Sprache bringen, ein Gespräch beenden
3. Die Bedeutung von Empathie
4. Basisfertigkeiten: OARS (open-ended questions, affirmations, reflective listening, summaries)
5. Vermittlung von Informationen und Rückmeldungen geben
6. Change Talk erkennen und hervorrufen
7. Umgang mit Ambivalenz und Widerstand
8. Förderung der Zuversicht
9. Arbeiten mit Zielen und Werten
10. Erarbeitung eines Veränderungsplanes